Ein Trend – oder doch ein uraltes Hausmittel von besonderem Wert?
Drei sind geladen, fünf sind gekommen, gieß Wasser zur Suppe heiße alle Willkommen
frei nach meiner Großmutter
Unsere Großeltern wussten es schon. Deren Eltern wussten es – und ich vermute, wir können noch viele Generationen zurück gehen, die uns den Wert einer guten Knochenbrühe ans Herz legen würden.
„Bone broth“ ist keine neuartige Wunderwaffe, die frisch erfunden über den großen Teich herüberschwammt, sondern ein gehaltvolles Gericht, was wir über den ganzen Erdball in verschiedenen Abwandlungen finden.
Die traditionelle (volksheilkundliche) Küche ist jedenfalls kein Trend, was heute gehyped und morgen wieder von den Medien verteufelt wird – am Rande: Danke an meine und deine Ahnen, die sich der Kunst des heilsamen zubereiten von gehaltvoller Nahrung noch sehr bewusst waren. Es ist ihr Verdienst, dass wir heute um die Wirkung wissen!
Worin liegt denn nun aber der Zauber dieser Knochenbrühe?
Die Suppe wird auf niedrigster Temperatur zwischen 8-24h sehr langsam gekocht. Dabei lösen sich Collagen und Aminosäuren aus Knochen, Knochenmark, Knorpel und Sehnen der Suppenknochen.
Kollagen finden wir in Haut, Haaren, Kochen(-mark), Knorpel, Organen und Sehnen.
Es macht unsere Haut elastisch, schmiert unsere Gelenke, festigt unsere Sehnen und Muskeln und stärkt unsere Knochen.
Gelatine ist nichts anderes als ausgekochtes Kollagen.
Dein Körper braucht 2 Dinge um Kollagen zu bilden: Vitamin C & Aminosäuren
Gelatine ist leicht verdaulich und deshalb kann unser Körper die Aminosäuren darin besonders leicht aufnehmen.
Unsere Vorfahren wussten um die positive Wirkung einer Knochenbrühe bei:
- Darmerkrankungen und grippalen Infekten
- chronischen Leiden (wie Rheuma & CED)
- geschwächten (kranken/älteren) Personen
- nach einer Geburt
- besonderer körperlicher Anstrengung
Es gibt diverse Faktoren, die die Kollagen-Aufnahme im Körper hemmen können. Dazu zählen
- Infektionen
- chronische Erkrankungen
- fortschreitendes Alter und Wechseljahre
- Stress
- Rauchen
Die Knochensuppe ist die perfekte Grundlage für jede X-beliebige Gemüsesuppe, deftige Eintöpfe, geschmortes wie Braten – eben überall da, wo Du sonst einen Fond dran geben würdest.
Als Kur kannst du täglich 2-3 EL davon am frühen morgen mit warmem Wasser verdünnt schlürfen – und die Misosuppen-Frühstückerinnen unter euch können es natürlich auch da rein rühren, zusätzlich zur Misopaste

Zauberei im Kochtopf
Wie bereitet man denn nun diesen Zauber zu – und wie macht man ihn haltbar?
Vorweg sei gesagt: ich koche gern große Mengen und wecke diese dann ein. Deshalb findest Du auf meinem kompakten Rezept Angaben für rund 6 Liter Knochenbrühe. Bitte lege Gemüse, Gewürze und Zutaten nicht auf die Goldwaage – es ist eine grobe Orientierung, von dem, was in deine Suppe reingehört!
Du benötigst:
- 1 Einwecktopf
- Einmachgläser 200ml, Deckel und ggf Gummies
- oder alternative wenn Du einfrieren willst, entsprechende Behältnisse
- 4 KG Suppenknochen
- 1 KG gemischtes Suppengrün (Sellerie, Möhren, Petersilie, Lauch)
- 5-6 Große Zwiebeln
- 1 Knolle Knoblauch
- reines Steinsalz
- Pfeffer, 10 Blatt Lorbeer, 1 EL Wacholder, 1 TL Piment (Optional weitere warme Kräuter wie Rosmarien, Senfsaat….was Du eben magst!)
- 1 Tasse Apfelessig
- 6 Liter Wasser
- Zeit, Liebe und eine Prise Lust 🙂
Zeit:
- ca. 1h Vor- & Zubereitung,
- ca. 8h simmern
- ca. 1h Einkochzeit
So gelingt‘s
- 2 Kg Knochen & Zwiebeln auf einem Backblech bei 200 Grad ca 20 min bräunen
- Gemüse waschen & schnippeln
- alle Zutaten in den Topf geben (auch das Fett auf dem Backblech!)
- aufkochen lassen & dann Hitze reduzieren
- ca 8h auf niedrigster Stufe köcheln lassen
- abschmecken
- Suppe durch ein SIeb mit Leinentuch filtrieren

Haltbar machen
- fertige Suppe in Würfelformen einfrieren
- oder einwecken: 1h bei 100 Grad ggf. 2. Einweck-Vorgang nach 24h
Hinweis: für besonders eiweißreiche Lebensmittel gibt es die Empfehlung, das Einmachgut nach 24h ein 2. mal einzuwecken
Hier kannst Du Dir das gern nochmal als PDF herunterladen!
Ich wünsch Dir genussvolles Gelingen!
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